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Methoden und pädagogische Richtlinien
Die ESB dient der selbst gestalteten und eigenverantwortlichen Freizeitbetätigung während der unterrichtsfreien Zeit. Sie bietet den Kindern die Chance, eine altersgerechte, kreative, anregende und verantwortungsbewusste Kindheit zu erleben.
Der Auftrag zur Förderung der Entwicklung des Kindes heißt für die Pädagogik, Kinder auf den nächsten Entwicklungsschritt vorzubereiten.
Hierfür kommen die pädagogischen Methoden der Anleitung und der kontrollierten Erfahrung zum Zuge, ebenso wie die Methoden des Gewähren Lassens und der, nicht vom Erwachsenen in Gänze kontrollierbaren, Eigenerfahrung des Kindes.
Dabei liegt die Art der Aufsichtsführung im Ermessen der pädagogischen Fachkräfte, da sie als Bezugspersonen der Kinder in der Regel genau wissen, was sie ihnen zutrauen können und zutrauen müssen. Die Spannbreite reicht von engmaschiger Kontrolle bis zu unbeobachteten Aktivitäten, selbständiger Aufgabenerfüllung und freiem Spiel.
Unsere Kinder eignen sich Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten nur dann an, wenn sie selbst experimentieren und sich ausprobieren können.
Das Gebot der ganzheitlichen Förderung beinhaltet, Kinder an neue Erfahrungen heranzuführen so dass auch ihre kindlichen Kompetenzen erweitert werden können. Im Mittelpunkt des pädagogischen Auftrags steht das jeweilige Handlungsziel und nicht die Vermeidung jeglichen Risikos.
Die Kinder sollen unterstützt und begleitet werden bei der Entwicklung ihrer Ich-Kompetenz (Selbstbewusstsein und Selbsterkenntnis), Sozialkompetenz (positives Zusammenleben mit anderen) und Sachkompetenz (Urteile fällen und Standpunkte vertreten können, Risiken erkennen und vermeiden können).
In der ESB werden den Kindern Alternativen für Freiräume und Erfahrungsräume geboten, die unsere Gesellschaft sonst nicht mehr gefahrenarm bieten kann. Damit unsere Kinder lernen können, Risiken und Gefahren selbständig zu bewältigen, erhalten sie Gelegenheit, damit umzugehen. Anstelle sich im Wald oder auf den Straßen aufzuhalten, besteht beispielsweise die Möglichkeit, auf dem Freigelände der ESB unbeobachtet spielen zu dürfen, sowie die Betreuungs- und Nebenräume selbständig nutzen zu können.
Kinder sollen lernen ihre Freizeitgestaltung überwiegend selbst planen und organisieren und natürlich dann auch eigenverantwortlich erleben zu können. Dazu gehört auch, dass sie sich feste Regeln erarbeiten.
Die Kinder der ESB finden sich in gruppen- und/oder jahrgangsübergreifenden Spiel- und Interessengemeinschaften zusammen und können die Räume der ESB und das Außengelände eigenständig, ihrem Alter und ihren Erfahrungen angemessen nutzen. Die Betreuungskräfte sind Begleiter und Beobachter, geben Impulse und reflektieren.
Das Zusammenleben von Kindern unterschiedlichen Alters unterstützt die individuellen Entwicklungsprozesse durch vielfältige Entwicklungsanreize im sozial-emotionalen, kognitiven und motorischen Bereich.
In altersgemischten Gruppen wird der altersspezifische Vergleich und damit das Konkurrenzverhalten der Kinder untereinander eingeschränkt und ein Verständnis für Verschiedenartigkeit und Individualität gefördert.
Unabhängig vom Alter können sich Kinder ihrem individuellen Entwicklungsstand entsprechend Spielpartner und Freunde suchen. Kinder mit Entwicklungsverzögerungen oder behinderte Kinder können so besser in die Gruppe integriert werden.
In alltäglichen Situationen erleben sich Kinder in unterschiedlichen Rollen:
Ältere und jüngere Kinder lernen miteinander und voneinander.
In der Rolle des jüngeren, gleichaltrigen und älteren Spielpartners lernen sie, sich in einer Gruppe zurechtzufinden. Ältere bzw. erfahrenere Kinder helfen beispielsweise neuen Kindern dabei, sich in die Gruppe einzuleben und die Regelungen des Zusammenlebens kennen zu lernen.
Die jüngeren Kinder lernen, sich größeren gegenüber zu behaupten oder sich mit ihnen zu messen
Es wird Wert auf einen gewaltfreien, höflichen und hilfsbereiten Umgang der Kinder untereinander gelegt.
Neben dem freien Spiel mit Freunden, der kreativen Betätigung und des Ausruhens sollen auch organisierte Spiele das Miteinander und das Zusammenleben der Kinder gestalten. Es soll bewusstes, erfahrungsorientiertes Bewegen angeregt und gelehrt werden, z.B. durch das Angebot von:
jahreszeitlich gebundenen Straßenspielen,
mit deutschen und italienischen Sitten und Gebräuchen verbundenen Volksspielen,
Sing-, Lauf- und Ballspiele,
Spiele zur An- und Entspannung sowie Spiele für die Sinne,
Kraft- und Gewandtheitsspiele,
Gelände- und Heimspiele,
Tor-, Korb- und andere Sportspiele,
Rückschlag-, Schlag- oder Abwurfspiele,
Ziel- und Treibspiele,
aber auch durch:
das Organisieren von Bewegungswerkstätten (Bau eines Fußfühlpfades, Basteln
von Taststrecken, ...)
bewegten Spielstationen,
Mitmachen bei Tanzgruppen u.v.a.m.
Die Aktivitäten in der ESB beinhalten außerdem viel Bewegung in der Natur durch freies Spiel, Toben und Forschen (ideal ist der nahe gelegene „Seehofpark"), Spaziergänge, Besuche des Taubenprojektes in Oberrad und Exkursionen in der näheren Umgebung.
Es können aber auch Theater-, Kino- und Ausstellungsbesuche wahrgenommen und in Zusammenarbeit mit der Grundschule gemeinsam Feste und Veranstaltungen vorbereitet und durchgeführt werden.